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Adipositas interdisziplinär behandeln

Adipositas interdisziplinär behandeln

Gründung eines Adipositaszentrums am Universitätsklinikum Erlangen

Immer mehr Männer und Frauen in Deutschland leiden unter behandlungsbedürftigem Übergewicht. Wenn Übergewicht krankhaft wird, sprechen Mediziner von Adipositas. Betroffene sind zum einen körperlich, aber auch sozial und psychisch stark beeinträchtigt. Um diese Menschen umfassend und interdisziplinär zu behandeln, wurde am 10. September 2018 das Adipositaszentrum in Erlangen gegründet. Das Zusammenspiel der Adipositaschirurgie (Chirurgische Klinik des Uni-Klinikums Erlangen, Direktor: Prof. Robert Grützmann) und des Hector-Center für Ernährung, Bewegung und Sport (Leiterin: Prof. Dr. Yurdagül Zopf) gewährleistet im Verbund mit anderen Kooperationspartnern im ambulanten und stationären Bereich des Universitätsklinikums Erlangen eine optimale ernährungsmedizinische Diagnostik und Therapie von adipösen Patienten.

Adipositas beginnt bei einem Body-Mass-Index (BMI: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat) von 30 und lässt sich in drei Schweregrade einteilen: Grad 1 (BMI zwischen 30 und 35), Grad 2 (BMI zwischen 35 und 40) und Grad 3 (BMI über 40). "Übergewicht reduziert die Lebenserwartung eines 40-Jährigen um bis zu sechs Jahre, bei schwerer Adipositas sogar um bis zu 20 Jahre. Jeder Zweite leidet zusätzlich unter psychischen Problemen", warnt Moustafa Elshafei, verantwortlicher Arzt für die Adipositaschirurgie am Uni-Klinikum Erlangen. Schuld an der Adipositas sind neben erblichen und hormonellen Faktoren vor allem eine falsche (Über-)Ernährung und Bewegungsmangel. Für diese Menschen muss nun eine ganz neue Versorgung aufgebaut werden. Wichtig dabei ist eine individualisierte und interdisziplinäre Behandlung für betroffene Patienten.

Im neu gegründeten Adipositaszentrum arbeiten Allgemein- und Viszeralchirurgen, Ernährungsmediziner, Internisten, Endokrinologen, Plastische Chirurgen, Gynäkologen, Dermatologen, Fachärzte für Psychosomatik und Psychotherapie sowie Physiotherapeuten gemeinsam im Kampf gegen die Kilos. Für die Behandlung stehen dabei konservative Therapieansätze wie Ernährungsberatung, Bewegungs- und Verhaltenstherapie und verschiedene OP-Verfahren wie Magenbypass und Schlauchmagen zur Verfügung.

Sprecher des Zentrum sind Dr. Christian Krautz, Oberarzt der Chirurgischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen und Prof. Dr. Yurdagül Zopf, Oberärztin in der Medizinischen Klinik 1 -- Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie und Leiterin des Hector-Centers für Ernährung, Bewegung und Sport. 

Weitere Informationen:

Moustafa Elshafei
Telefon: 09131 85-40906
E-Mail: moustafa.elshafei(at)uk-erlangen.de